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Das Gedicht spielt mit Gegensätzen. Normalerweise wird ja ein Krieg erklärt, der Held kämpft und nicht der Schwache, das Unerhörte ist gemeinhin etwas Besonderes und nichts Alltägliches. Der Krieg, so scheint es, ist zur Normalität geworden, er findet „Alle Tage“ statt. Was aber hat es zu bedeuten, wenn eine Uniform Geduld ist und eine Auszeichnung „der armselige Stern der Hoffnung“? Wann wird diese Auszeichnung verliehen? Schaut Euch hierfür die zweite Strophe an:
Er wird verliehen,
wenn nichts mehr geschieht,
wenn das Trommelfeuer verstummt,
wenn der Feind unsichtbar geworden ist
und der Schatten ewiger Rüstung
den Himmel bedeckt.
Die ersten Zeilen suggerieren, dass der Krieg zu Ende ist: Es geschieht nichts mehr, das „Trommelfeuer [ist] verstummt“, „der Feind unsichtbar“. Jedoch wird der Himmel vom „Schatten ewiger Rüstung“ bedeckt. Was könnte das meinen? Der Krieg scheint immer noch präsent zu sein, er ist zwar „verstummt“, aber immer noch als Bedrohung da. Dies kann man als eine Anspielung auf das Wettrüsten im Kalten Krieg interpretieren. Informiert Euch hier über den Kalten Krieg: http://de.encarta.msn.com/encyclopedia_761569374/Kalter_Krieg.html.
Nun stellt sich aber auch die Frage, wofür diese Auszeichnung verliehen wird. Darauf gibt die dritte Strophe Antwort:
Er wird verliehen
für die Flucht von den Fahnen,
für die Tapferkeit vor dem Freund,
für den Verrat unwürdiger Geheimnisse
und die Nichtachtung
jeglichen Befehls.
Auch hier wird wiederum das, was normalerweise als richtig gilt, in Frage gestellt. Für gewöhnlich gilt Fahnenflucht als Verrat. Desertiert ein Soldat wird er als Verräter betrachtet: http://lexikon.meyers.de/wissen/Fahnenflucht. Auch wird üblicherweise von einem Soldat ‚Tapferkeit vor dem Feind’ verlangt, nicht vor dem Freund. Für ihre ‚Tapferkeit vor dem Feind’ wurden Soldaten oft mit Auszeichnungen geehrt. Was aber heißt es, tapfer „vor dem Freund“ zu sein? Der Feind ist hier kein Feind mehr, sondern Freund. Freundschaft braucht allerdings eine andere Tapferkeit als Feindschaft. Es geht aber sicherlich auch darum, Feindschaft generell zu hinterfragen.
Desgleichen gilt der Verrat von Geheimnissen gemeinhin als Vertrauensbruch; nun aber sind die Geheimnisse ‚unwürdig’, sie sind es nicht wert, vertraulich behandelt zu werden. Schließlich findet sich in der letzten Zeile ein weiteres Paradox: Im Allgemeinen wird von einem Soldaten erwartet, dass er Befehle beachtet. Nun aber soll die Nichtbeachtung eines Befehls, sogar jeglichen Befehls, also jeden Befehls, ausgezeichnet werden.
Alle soldatischen Tugenden werden in dieser letzten Strophe auf den Kopf gestellt, in ihr Gegenteil verkehrt. Erst dann, wenn die „alltäglich“ gewordenen Denkweisen durchbrochen werden, der Feind auch Freund sein kann, erst dann scheint „der armselige Stern der Hoffnung“ auf, die Möglichkeit auf eine bessere Welt.